Zu einem wichtigen Thema wurden die Bürgerinnen und Bürger der Gemeinde Aiterhofen am Dienstagabend informiert. Bürgermeister Hösl lud im Saal des Gasthauses Karpfinger zu einem Informationsabend mit dem Ziel einer sachlichen Diskussion bzgl. einer möglichen Flüchtlingsunterkunft in Aiterhofen. Neben den Gemeinderäten und vielen interessierten Bürgern konnte Hösl auch Vertreter des Landratsamtes Straubing-Bogen begrüßen.
Zu Beginn wies Hösl darauf hin, dass die Entscheidung über eine mögliche Unterkunft für Asylsuchende in Aiterhofen beim aktuellen Vorhaben weder bei der Gemeinde noch beim Landkreis Straubing-Bogen liege. Die Regierung von Niederbayern müsse derzeit jährlich etwa 5.500 Flüchtlinge unterbringen und ist dringend auf der Suche nach möglichen Unterkünften.
Einleitend informierte Bürgermeister Hösl die Anwesenden darüber, dass durch die von der Gemeinde eingereichte Petition an den Bayerischen Landtag derzeit das gesamte Vorhaben auf Eis liege. Die Regierung von Niederbayern teilte mit, dass die Entscheidung des Petitionsausschusses abgewartet werde. Zwischen Familie Murrer und einem ernsthaften Interessenten laufen aktuell auch Gespräche um den Betrieb weiterzuführen. Von einer Online-Petition, deren Initiator nicht bekannt ist, distanziert sich die Gemeinde. „An der Anzahl der eingetragenen Personen in dieser Online-Petition ist aber das große Interesse an diesem Thema erkennbar“, so der Bürgermeister in seinen Ausführungen. Auch finden derzeit keine Umbaumaßnahmen am Hotel Murrer statt und es wurden nach Kenntnisstand der Gemeinde noch keine Verträge unterschrieben. Ferner dementierte Hösl weitere Gerüchte die derzeit kursieren.
Der Bürgermeister betonte auch, dass auch die Seite der Hilfesuchenden verstanden werden muss die vor Hunger, Krieg oder politischer Verfolgung fliehen und eine Perspektive suchen. „Jeder Mensch hat nur ein Leben“, so Hösl. Jedoch sei der Standort mit dem Hotel Murrer mitten im Ortszentrum aus Sicht der Gemeinde und vieler Bürgerinnen und Bürger definitiv ungeeignet – entsprechende Begründungen wurden in der eingereichten Petition formuliert. Die Gemeinde hat der Regierung von Niederbayern einen Alternativstandort zur Aufstellung von modularen Raumlösungen vorgeschlagen. Dass man sich in der Gemeinde Aiterhofen weder in der Vergangenheit der Aufnahme von Flüchtlingen verweigert hat noch vor hat dies in Zukunft zu tun, wurde deutlich gemacht. „Es darf aber niemand überfordert werden und es darf nicht über die Köpfe der Bürgerinnen und Bürger hinweg geschehen“ war eine Kernaussage.
Themen die als Wortbeiträge in der anschließenden Diskussion eingebracht wurden waren die Sicherheit der Dorfbevölkerung bzw. die Organisation des Sicherheitsdienstes für eine Unterkunft mit 75 Personen und die eventuell nötigen Kita- und Grundschulplätze. Auch der Integrationsbeauftragte des Landratsamtes, Arthur Kretschmann, berichtete über seine Arbeit. Er machte deutlich wie wichtig die Arbeit von Ehrenamtlichen in diesem Bereich ist. „Ehrenamt ja – aber ohne umfassende professionelle Unterstützung wird nachhaltige Integration nicht gelingen“, wurde von Seiten der Versammlungsteilnehmer eingewendet.
Wir werden weiter über dieses sensible Thema transparent berichten sobald neue Informationen vorliegen.