Am 2. Oktober 2003, also vor 20 Jahren, unterzeichnete der damalige Bürgermeister Aiterhofens, Manfred Krä, zusammen mit seinem Amtskollegen in der italienischen Gemeinde Montefino, Sandro Sierri, eine Partnerschaftsurkunde. Vorangegangen waren dieser offiziellen Besiegelung der Freundschaft damals mehrere Vorgespräche sowie sogenannte „Brautschauen“, d. h. Besuche und Gegenbesuche, um sich die jeweilige Partnergemeinde anzusehen und Land und Leute vor Ort kennenzulernen. Seit Bestehen der Freundschaft wurden inzwischen viele Besuche und Gegenbesuche durchgeführt und Feste miteinander gefeiert.
Aus Anlass dieses 20jährigen Jubiläums war – nach Corona zum ersten mal wieder – eine Delegation aus Montefino beim diesjährigen Bürgerfest in Aiterhofen zu Gast. Im Rahmen dieses Besuches wurde durch den italienischen Bürgermeister Ernesto Piccari eine Einladung an die Freunde in Aiterhofen zu einem Besuch ausgesprochen. Aiterhofens Bürgermeister Adalbert Hösl nahm als Präsident des Partnerschaftsvereines mit seinen Mitgliedern gerne diese Gelegenheit war und so besuchte man nun mit einer Reisegruppe von 26 Personen die Freunde in den Abruzzen. Eine bunt gemischte Gruppe, darunter 3. Bürgermeisterin Heike Kattler, Gemeinderat Manfred Paukner sowie die stellvertretende Vorsitzende des Partnerschaftsvereines, Annette Vielreicher, konnte für die Fahrt begeistert werden und so war es nicht nur ein Personenkreis mit „Montefino-Vorkenntnissen“ der an der Reise teilnahm, sondern auch „Neulinge“. Das zeigt, dass diese Verbindung lebt.
Nach einer Wegstrecke von rund 1100 km und 14 Stunden Fahrtzeit erreichte man das Bergdorf Montefino und wurde dort von vielen Gastgebern auf der Piazza des Dorfes auf das Herzlichste empfangen mit herrlichem Blick auf das Massiv des Gran Sasso mit einer Höhe von 2912 m. Nach Einquartierung zum Teil bei Gastfamilien fand ein gemeinsames Abendessen in einem örtlichen Lokal statt und bereits an diesem ersten Abend war die große Gastfreundschaft zu spüren. Es wurden alte Freundschaften gepflegt, neue Freundschaften entstanden, Erinnerungen wurden ausgetauscht und neue Ideen besprochen.
Am darauffolgenden Tag brach man nach einem gemeinsamen Frühstück bei sonnigen Temperaturen zu einem Besuch in die Provinzhauptstadt Teramo auf, wo man nach Besichtigung der Kathedrale St. Berardo aus dem 12 Jahrhundert, auch Dom von Teramo genannt, vom Präsidenten der Provinz, Camillo d‘ Angelo, im Regierungsgebäude der Provinz empfangen wurde. Nach Führung durch die beeindruckenden Räumlichkeiten fand eine Gesprächsrunde mit Austausch vieler Informationen statt. Als Übersetzerin diente bei allen Anlässen die Gemeindesekretärin Montefinos, Margherita Barbera, eine geborene Südtirolerin. U. a. wurde durch Bürgermeister Adalbert Hösl eine Einladung an den Präsidenten der Provinz zu einem Besuch ausgesprochen, der seine Zusage gab, dieses Angebot gerne wahrzunehmen.
Am späten Nachmittag fand als Höhepunkt des Besuches ein Empfang im Rathaus von Montefino statt, wo offiziell der Bestand der Freundschaft mit neuerlicher Unterzeichnung einer Urkunde durch die Bürgermeister bekräftigt wurde. Altbürgermeister Manfred Krä, der Gründer der Freundschaft, sprach seinen persönlichen Dank für die Weiterführung aus. „Gerade in heutigen Zeiten, wo leider wieder mehr trennendes als verbindendes entsteht und viele Europa-Kritiker auf der politischen Bühne erscheinen, sind solche Projekte mehr denn je notwendig“, waren sich alle Beteiligten einig. Am Abend wurde die Freundschaft mit einem italienisch-bayerischen Abend mit bayerischem Bier und italienischen Spezialitäten gefeiert.
Der Sonntag stand im Zeichen eines feierlichen Gottesdienstes, einem Oldtimer-Corso, einem ausgiebigen gemeinsamen Mittagessen sowie dem Besuch einer Oliven-Ölmühle und einem gemeinsamen Abendessen. Mit vielen Eindrücken, Ideen für neue gemeinsame Projekte, neuen Bekanntschaften und schönen Erinnerungen trat die Reisegruppe schließlich am Montagmorgen die Rückreise nach Aiterhofen an und war sich einig, den reichen Schatz dieser engen und herzlichen Verbindung weiterhin bestmöglich und aufmerksam zu pflegen.