An der Flutmulde der Aiterach im Ortsbereich Aiterhofen ist demnächst eine Entlandung als Unterhaltsmaßnahme geplant. Vor Kurzem ließ sich Bürgermeister Manfred Krä von Mitarbeitern der Wasserwirtschaftsverwaltung diese Maßnahme vor Ort erläutern.
Vom Wasserwirtschaftsamt wurde aufgrund der gesetzlichen Vorgaben mittels Befliegung und umfangreichen Berechnungen der Überschwemmungsbereich eines 100-jährlichen Hochwassers (HQ100) festgestellt. Bei einem Informationstermin, den die Gemeinde im Juni organisiert hatte, wurden die Bürger des Ortsteiles Aiterhofen, deren Grundstücke sich in diesem Überschwemmungsbereich befinden, über diesen Überschwemmungsbereich von den Vertretern des Wasserwirtschaftsamtes ausführlich informiert. Der aktuelle Ist-Stand wird damit festgehalten. Mit den aus diesen Feststellungen ausgearbeiteten Antragsunterlagen soll das Überschwemmungsgebiet der Aiterach festgesetzt werden. Das entsprechende Festsetzungsverfahren wird derzeit beim Landratsamt Straubing-Bogen als Kreisverwaltungsbehörde durchgeführt. In diesen Unterlagen sind Bereiche im Ortsteil Aiterhofen ersichtlich, an denen bei Hochwasserereignissen Wasser in bebaute Bereiche eindringt. Um dies zu verhindern, werden in einem weiteren Schritt Pläne für den benötigten Hochwasserschutz erstellt und die entsprechenden Verfahren für eine Umsetzung der erforderlichen Maßnahmen zum Bau von Schutzbauwerken eingeleitet.
Zusätzlich zu den behördlichen Maßnahmen „Festsetzung des 100-jährlichen Hochwassers“ nach dem derzeitigen Ist-Stand und dem sich daraus ergebendem Maßnahmenkatalog, der momentan erarbeitet wird, sind auch laufende Unterhaltungsmaßnahmen am Gewässer und vor allem auch an der Flutmulde im Ortsbereich Aiterhofen erforderlich. Der Unterhalt dieses Gewässers 2. Ordnung gehört zum Aufgabenbereich des Wasserwirtschaftsamtes. Maximilian Dorfner vom Wasserwirtschaftsamt Deggendorf erläuterte bei dem Ortstermin an der Aiterach die vorgesehenen Maßnahmen. Insbesondere soll hier in der Flutmulde das durch Hochwässer aufgetragene Material entfernt werden. Durch diese Entlandungsmaßnahme wird der Abflussquerschnitt nachhaltig vergrößert. Die Arbeiten werden in drei Bauabschnitten durchgeführt. Der erste Bauabschnitt ist bereits ab Oktober im Bereich von der Straßenbrücke Raiffeisenstraße bis fast zur Straßenbrücke der Bundesstraße 8 auf einer Länge von ca. 500 m geplant. Insgesamt werden im ersten Bauabschnitt etwa 1.000 Kubikmeter Material entfernt. Die Fläche wird dann wieder mit entsprechendem Regio-Saatgut angesät. Die letzte Entlandungsmaßnahme wurde vor neun Jahren durchgeführt.
Bei dem Ortstermin, an dem auch Thomas Kortmann und Flussmeister Thomas Steindl (beide Wasserwirtschaftsamt Deggendorf) sowie Günter Stephan und Andreas Dorfner von der Verwaltungsgemeinschaft Aiterhofen teilnahmen, wurde die Aiterach auch als wichtiges Naherholungsgebiet herausgestellt. Diese grüne Lunge, so Bürgermeister Manfred Krä, steht den Bewohnern mit einem hohen Freizeitwert für viele Aktivitäten und für alle Altersgruppen zur Verfügung. Der Aiterachwanderweg durch die gesamte Ortschaft führt bis zum Kreuzberg und weiter im Bereich Geltolfing in die Aiterachaue bis nach Salching. An diesem Weg wurden vor kurzem auch zwei „Bewegungsinseln“, eine im Bereich des Kreuzberges und eine weitere im Bereich Salching neben dem Sportplatz errichtet. Weiter befinden sich eine Wassertretanlage, ein Kiesstrand und der Kreuzberg mit seiner Aussicht über den Gäuboden an diesem Weg. Bürgermeister Manfred Krä bedankte sich zum Schluss des Ortstermins für die Durchführung der Unterhaltungsmaßnahmen, die von der Gemeinde bereits mehrmals eingefordert wurden.