Mit einem sehr gut besuchten und sonnigen Bürgerfest konnte Aiterhofen am vergangenen Wochenende die 1250jährige erstmalige urkundliche Erwähnung durch Herzog Tassilo III. feiern. An seinem Herzogshof in Aiterhofen hatte er 773 n. Chr. eine Schenkungsurkunde unterschrieben, in der zum ersten mal Aiterhofen – damaliger Name „Eitraha“ – schriftlich erwähnt wurde. Der Tassilokelch, von dem sich eine Replik im Rathaussaal der Gemeinde Aiterhofen befindet, war fast symbolhaft für dieses Fest und fand immer wieder Erwähnung. Ein buntes Programm hatte sich die Gemeinde zusammen mit den beteiligen Ortsvereinen FF Aiterhofen, BRK, Tennisfreunde, Obst- und Gartenbauverein, Krieger- und Soldatenverein, Angelsportverein, KLJB, Bauernhilfsverein und Malteser überlegt und umgesetzt. Den Auftakt bildete am Samstag ab 10 Uhr der ILE-Gäubodenlauf, der vom FC Aiterhofen-Geltolfing, insbesondere von Michael Götzfried und Andreas Oswald, bestens organisiert war. 360 Läufer, davon 219 Kinder zwischen 3 und 9 Jahren nahmen trotz der hochsommerlichen Temperaturen in 4 Läufen und einer Walking-Disziplin mit Strecken von 1 bis 10 km die Herausforderung an. Nach diesem sportlichen Event konnten sich Teilnehmer und Zuschauer an den Ständen der teilnehmenden Vereine stärken und neue Energie tanken. Offiziell wurde das Bürgerfest mit einem kleinen Auszug der Ortsvereine zum Herzog-Tassilo-Platz eröffnet. Dort wurde der Zug aus Ehrengästen und Ortsvereinen von mittelalterlichen Klängen empfangen. Gregory Charamsa, ein Vollblutmusiker, hatte eigens eine Fanfare geschrieben und ein Cajon-Projekt initiiert. Zusammen mit den Blechteifeln und in Zusammenarbeit mit der Kreismusikschule unter Leitung von Andreas Friedländer, wurde so ein Hauch Mittelalter in die Neuzeit transportiert als Reminiszenz an die lange Geschichte des Ortes. Zahlreiche Ehrengäste, unter anderem Pfarrer Heinrich Weber, Pfarrerin Erna Meiser, Generaloberin Schwester Maria Kreiner, MdL Hans Ritt, Landrat Josef Laumer, Altbürgermeister Manfred Krä, Landrat a. D. Alfred Reisinger, Bürgermeisterinnen und Bürgermeister der Nachbargemeinden, Gemeinderäte und viele andere konnte Bürgermeister Adalbert Hösl in seiner kurzen Eröffnungsrede begrüßen. Auch das 20jährige Bestehen der Partnerschaft zwischen Aiterhofen und der italienischen Gemeinde Montefino wurde im Rahmen des Bürgerfestes gefeiert, so dass auch eine Delegation aus der italienischen Partnergemeinde unter Leitung von Bürgermeister Ernesto Piccari begrüßt werden konnte. Von allen Altersgruppen wurden Beiträge für das weitere Programm geliefert. Dazu gehörten die Kinder der Kita Maria Schutz mit ihren Betreuerinnen, die Kinder der Herzog-Tassilo-Grundschule mit ihren Lehrerinnen, ein Senioren-Chor aus einer betreuten Wohnanlage mit dem selbstgeschriebenen Lied vom „Haus in Aiterhofen“ sowie die VHS-Tanzgruppe „DanceForEver“. Der Samstagabend klang dann mit fetziger Musik von der „Schlawiner-Band“ bei bester Stimmung in sommerlicher Atmosphäre aus. Am Sonntag stand ein Festgottesdienst zelebriert von Pfarrer Heinrich Weber im Mittelpunkt. In seiner Predigt wies er mit Bezug auf den Tassilokelch auf die besondere Aufgabe jedes einzelnen hin, die Tradition und Werte des christlichen Glaubens in die Zukunft weiterzutragen. Symbolhaft für die enge Freundschaft zwischen den Gemeinden Aiterhofen und Montefino überbrachten die Bürgermeister Ernesto Piccari und Adalbert Hösl die Replik des Tassilo-Kelches während der Gabenbereitung. In seinem Grußwort zum Abschluss des Gottesdienstes stellte Hösl heraus, dass die Leistungen vergangener Generationen Auftrag und Verantwortung für die jetzige und auch für künftige Generationen sei, Aiterhofen als Ort mit hoher Lebensqualität und gesellschaftlichem Zusammenhalt zu erhalten und auch für die Zukunft zu sichern. U. a. ein anschließender Frühschoppen mit musikalischer Begleitung durch die Viechtacher Buam, ein bunter Kunst- und Hobbyhandwerkermarkt, eine Fotoausstellung unter dem Motto „Die Welt ist überall schön“, eine Schnitzeljagd für Kinder, Bogenschießen durch die Malteser und viele andere Aktivitäten machten das Programm am Sonntag bunt. Höhepunkt war am Nachmittag ein Oldtimer-Schleppercorso, organisiert durch den Bauernhilfsverein, mit über 30 Schleppern sowie einem Geschicklichkeitsparcours. Den musikalischen Schlussakzent bildete die Hof- und Dorfkapelle, die den Festausklang bis in die späten Abend bei bester Stimmung begleitete. „Nur in einer Gemeinschaftsleistung von Ortsvereinen, Dorfgemeinschaft und Gemeinde war dieses gelungene Fest möglich“ zogen Beteiligte und Verantwortliche ihr abschließendes Fazit und bedankten sich bei den zahlreichen Besucherinnen und Besuchern.