Rund 120 interessierte Besucher ließen sich vor kurzem bei der diesjährigen Bürgerversammlung der Gemeinde Aiterhofen im Gasthaus Karpfinger von Bürgermeister Adalbert Hösl umfassend über die aktuelle Situation der Gemeinde sowie künftige Vorhaben und Perspektiven informieren.
Mit einem ausgeglichenen Gesamthaushalt 2024 von knapp 24.000.000,– €, bestehend aus Verwaltungshaushalt und Vermögenshaushalt von jeweils rund 12.000.000,– € wurde die finanzielle Situation der Gemeinde Aiterhofen dargestellt. Seit 2019 ergab sich eine Steigerung der Einwohnerzahlen der Gemeinde Aiterhofen von 3634 auf aktuell 3791 Personen und damit um 157 Einwohner, also eine maßvolle aber stabile Aufwärtsentwicklung.
Rückblick und Ausblick
Als elementare Einrichtungen der Gemeinde bezeichnete der Bürgermeister die Kindertageseinrichtungen. Dabei sei neben baulichen Voraussetzungen, die in den letzten Jahren geschaffen wurden, engagiertes, qualifiziertes und motiviertes Personal das wichtigste Kapital, um die bestmögliche Betreuung für die Kinder zu bieten „In der Kita „Maria Schutz“ und der Minikita „Aitrach-Momis“ sind wir in der glücklichen Lage, für alle Kinder aus der Gemeinde ein pflichtansprucherfüllendes Platzangebot zur Verfügung stellen zu können. Das ist heute nach Berichten aus der Tagespresse und den Medien nicht mehr selbstverständlich“, so der Bürgermeister. In der „Herzog-Tassilo-Grundschule“ setzt sich die gute Betreuungssituation der Kinder fort. Zwar seien aufgrund hoher Kinderzahlen sowie der starken Nachfrage am offenen Ganztagsangebot, heuer 70 Kinder, die Raumverhältnisse beengt. Um dies zu entschärfen wurde aber in einem in unmittelbar in der Nähe liegenden Gebäude ein zusätzlicher Raum geschaffen. Auch in IT-Ausstattung sowie weitere Ausstattungsgegenstände zur Gestaltung und Verbesserung der Aufenthaltsqualität wurde investiert. Programmpunkte wie pädagogische Theater, Teilnahme an Waldjugendspiele, Schulfeste sowie die Aktion Schulobst runden das Angebot an der Schule ab und zeigen das besondere Engagement aller, die in der Kinderbetreuung Verantwortung tragen.
Zum Thema Glasfaserausbau wies der Bürgermeister darauf hin, dass nach aktueller Auskunft des Breitbandzentrums Bayern in der Gemeinde Aiterhofen ein erfreulich hoher Anschlussgrad von 55 % der Haushalte erreicht sei und der Ausbau geht weiter. In seinem Vortrag wies er auf weitere Investitionen der Gemeinde hin. So laufen seit Mitte Mai Sanierungsmaßnahmen an der Mehrzweckhalle bezüglich Brandschutz, weiterer Fluchtweg, Umnutzung eines ehemaligen Kraftraumes in einen Mehrzweckraum u. a. für Bildungszwecke, Freilegung des Gebäudes an der Ostseite sowie Schaffung eines sicheren Gehweges für die Schulkinder. Im Innenbereich sind die Arbeiten zwischenzeitlich abgeschlossen, die Arbeiten im Außenbereich werden in Eigenregie des Bauhofes durchgeführt. Im kommenden Jahr ist der zweite Bauabschnitt mit dem Austausch des Hallenbodens sowie Umrüstung der bisherigen Leuchtmittel auf LED-Beleuchtung geplant. Kostenpunkt für die Gesamtmaßnahme rund 1.000.000,– €.
Eine Investition in etwa gleicher Höhe bedeutet die Sanierung der Unteren Dorfstraße. Die Maßnahme kann u. a. aufgrund Verzögerungen durch die ungünstige Witterung in diesem Jahr aller Wahrscheinlichkeit nach nicht mehr fertiggestellt werden. Über den Winter bleibt die Straße aber befahrbar und wird soweit fertiggestellt, dass die Bushaltestelle für die Schulkinder, die derzeit aufgrund der Baustelle verlegt ist ins Kreuth, wieder zurückkehren kann an ihren angestammten Platz und so für die Schulkinder wieder sicher genutzt werden kann. Auch die Spielplätze beim Fußballplatz sowie im Kirchfeld wurden in diesem Jahr attraktiver und moderner gestaltet. Für die nächsten Jahre ist dies nach und nach für weitere Spielplätze geplant. Die Schaffung eines Parkplatzes für das Bürgerhaus in Geltolfing konnte ebenso umgesetzt werden, eine weitere Gestaltung wird hier noch folgen.
Im Anschluss an das bereits bestehende Baugebiet „Kreuzäcker II“ in Geltolfing ist die Erweiterung durch „Kreuzäcker III“ geplant. Die Erschließung und Vermarktung erfolgt durch einen privaten Investor. Die Gemeinde Aiterhofen ist Gesellschafter im ZVH Hafen Straubing-Sand und so informierte der Bürgermeister über umfangreiche Vorhaben die dort derzeit geplant bzw. umgesetzt werden. Besonders erwähnte er den Bahnhaltepunkt Hafen Straubing-Sand im Ortsteil Hunderdorf mit Fuß- und Radbrücke über die SR 12, der in diesem Jahr u. a. mit Bauminister Christian Bernreiter als Akzent im Bereich der umweltfreundlichen Mobilität seiner Bestimmung übergeben wurde. Auf das umfangreiche und verantwortungsvolle Arbeitsgebiet des Bauhofes wurde ebenso hingewiesen wie die Notwendigkeit sowohl qualifiziertes Personal als auch eine gute Ausstattung dafür als Grundlage sicherzustellen.
Zuwendungsbescheid für kommunale Wärmeplanung liegt vor.
Im sogenannten Konvoi-Verfahren wurde gemeinsam von den Gemeinden Aiterhofen und Salching die Förderung für die kommunale Wärmeplanung beantragt, eine beschränkte Ausschreibung für die Planungsleistung durchgeführt und diese wird demnächst in einer Sitzung der VG Aiterhofen als Einstieg in die kommunale Wärmeplanung vergeben. Es wurde ebenfalls darauf hingewiesen, dass die kommunale Wärmeplanung Pflicht der Kommune sei, dass sich daraus aber keine Rechtsfolge für die Bürger ergibt, weder eine Pflicht noch ein Anspruch. Die Hochwassersituation im Juni diesen Jahres hatte auch die Gemeinde Aiterhofen im Griff. „Insbesondere die notwendige und von Wasserwirtschaftsamt, WIGES und Landratsamt SR-BOG innerhalb kürzester Zeit organisierte Stabilisierung des Deiches an der Donau mit 5000 t Schotter zwischen ZVH und Eisenbahnbrücke zeigte eindrucksvoll, wie entschlossen hier gehandelt wurde“, so der Bürgermeister und bedankte sich bei allen beteiligten Verantwortlichen, besonders auch den ehrenamtlichen Einsatz- und Hilfskräften der FF auf Kreis- und Ortsebene die an den verschiedenen Brennpunkten im Einsatz waren. In diesem Zusammenhang zeigte Hösl auch die Notwendigkeit eines funktionierenden und leistungsfähigen Hochwasserschutzes an der Donau andererseits aber auch die Belastung durch die Kostenbeteiligung der betroffenen Kommunen auf, die aufgrund der Gesetzeslage weiterhin kritisch geprüft wird. Auch die Sanierung und Erweiterung der Herzog-Tassilo-Grundschule begleitet die Entscheidungsträger der Gemeinde Aiterhofen schon geraume Zeit. Die Notwendigkeit ergibt sich u. a. besonders aus der schrittweisen Einführung des Rechtsanspruchs auf Ganztagsbetreuung ab 2026. Deshalb wird auch eine Entscheidung zu diesem schwierigen Thema noch in diesem Jahr notwendig.
Auswirkungen der Grundsteuerreform
Ein Thema, das in allen Kommunen derzeit heftig diskutiert wird, ist die Auswirkung der Grundsteuerreform und der Umgang mit den entsprechenden Hebesätzen zur Grundsteuer. Dies ist verschiedenen Gegebenheiten zu den Berechnungsgrundlagen, u. a. der unterschiedlichen Flächenstruktur in den Kommunen geschuldet woraus sich die Grundsteuermessbeträge ermitteln und die sich wiederum auf das Ergebnis der zu vereinnahmenden Grundsteuer unterschiedlich auswirken. Bürgermeister Hösl machte deutlich, dass bis Ende des Jahres der Gemeinderat eine Entscheidung über die künftigen Hebesätze treffen muss und dass erst dann auch entsprechend informiert werden kann. Mit Berichten zur Ehrung verdienter Gemeindebürger, wie der Ehrenbürgerwürde für Altbürgermeister Manfred Krä, Infos zu Projekten aus der ILE Gäuboden, dem gemeinsamen Ferienprogramm der Gemeinden Aiterhofen und Salching, einem Überblick über eine bunte Vielfalt an Veranstaltungen und gesellschaftlichen Akivitäten im Berichtszeitraum sowie dem Dank und auch einer Bitte zum weiteren guten Miteinander aller Beteiligten aus Gemeinde, Pfarrgemeinde, der Vereine und der örtlichen Institutionen wurde der Bericht geschlossen. „Die Zeiten werden schwieriger, nicht übereinander reden sondern miteinander, nur damit kann der gesellschaftliche Frieden gewahrt bleiben, der derzeit in großer Gefahr ist“, so der Bürgermeister abschließend, bevor Fragen aus der Versammlung beantwortet wurden.