Aiterhofen (ah). Nicht im traditionellen Rahmen mit Umzug, Teilnahme der Vereinsabordnungen, Blasmusik und Reden am Kriegerdenkmal konnte aufgrund der aktuellen Corona-Regeln der diesjährige Volkstrauertag in Aiterhofen stattfinden. „Die unsägliche Pandemie darf aber keinesfalls Ursache dafür sein, diesen „Tag der Erinnerung“ zu einem „vergessenen Tag“ werden zu lassen“ waren sich die Verantwortlichen einig. Zur weitestgehenden Einhaltung der aktuellen Abstandsregeln und gleichzeitig mit dem Ziel, möglichst viele Bürgerinnen und Bürger am Gedenkakt teilhaben zu lassen, wurden daher die Reden zum Volkstrauertag in die Pfarrkirche im Anschluß an den sonntäglichen Gottesdienst verlegt. Dieser wurde von Pfarrer Johann Christian Rahm in sehr würdiger Form und unter dem besonders wichtigen Leitmotiv „Frieden“ zelebriert. Bürgermeister Adalbert Hösl wies in seiner Ansprache auf die herausragende Bedeutung dieses Gedenktages hin. Zum einen das Gedenken an die Gefallenen der beiden Weltkriege sowie der Opfer von Gewalt, Flucht und Vertreibung sind zentraler Bestandteil. „Der Volkstrauertag ist aber nicht einfach nur eine überholte und veraltete Tradition. Die Entwicklung der Teilnehmerzahlen in den letzten Jahren ist leider ein Beleg für diese Wahrnehmung in der breiten Öffentlichkeit. Er ist zeitlos und hochaktuell. Zwar gehört er zu den stillen Tagen. Vielmehr sollte er ein lauter, ein unüberhörbarer Tag sein in ständiger Mahnung an die Zerbrechlichkeit von Frieden, Freiheit und Gerechtigkeit und dass es sich hier nicht um Selbstverständlichkeiten handelt sondern des ständigen unermüdlichen Einsatzes jedes einzelnen bedarf!“ so Hösl. Den Auftrag der Bundeswehr in ihren weltweiten Einsätzen erwähnte er dazu ebenfalls als unverzichtbaren Beitrag. Der Vorsitzende des Krieger- und Soldatenvereines Aiterhofen, Ernst Limmer, nannte den Volkstrauertag einen notwendigen „Tag des Innehaltens“, der wichtig ist, um die schwindende Erinnerung an die kriegerischen Flächenbrände des vergangenen Jahrhunderts wachzuhalten. Gleichzeitig aber auch die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf die weltweit zunehmenden Demagogen, Egoisten, Fanatiker und Fundamentalisten zu lenken, die mit Säbelrasseln und offenen Drohungen weltweit Konflikte auslösen und schüren. Abschließend wurden nach dem Gottesdienst im kleinen Kreis, ohne Beteiligung der Öffentlichkeit, zu einem Friedensgebet des Geistlichen die von Gemeinde, KSV und VDK gestifteten Kränze als Zeichen der Ehrerbietung und des Gedenkens am Kriegerdenkmal niedergelegt.